Weniger schnarchen, mehr schlafen
Das störende Geräusch des Schnarchens deines Bettnachbars kann ziemlich strapazieren: Wut, Frustration und Erschöpfung können hier schnell entstehen. Und oft kann dein Partner gar nichts für die Geräusche, die im Schlaf von sich gegeben werden. Schnarchen ist eine belastende Angelegenheit, aber es gibt Möglichkeiten, Abhilfe zu schaffen.
Wir erläutern einige der typischen Gründe für das Schnarchen, was man dagegen tun kann und wann man einen Arzt aufsuchen sollte, um ernstere Beschwerden im Zusammenhang mit dem Schnarchen zu behandeln.
Häufige Ursachen fürs Schnarchen
Was ist Schnarchen eigentlich? Man schnarcht, „wenn Luft an entspannten Muskeln im Rachen vorbeiströmt und das Gewebe zum Vibrieren bringt“, dadurch entstehen diese unangenehmen Geräusche.1 Oft weiß man selbst nicht, dass man schnarcht, bis der Partner oder ein Familienmitglied darauf hinweist. Manchmal ist es auf die Lebensweise und alltägliche Verhaltensweisen zurückzuführen. Die Forschung zeigt, dass Männer häufiger betroffen sind als Frauen (42 % der Männer gegenüber 31 % der Frauen).2 Darüber hinaus gibt es noch einige andere mögliche Ursachen, die für die nächtlichen Geräusche verantwortlich sein könnten.
Der normale Alterungsprozess – Mit zunehmendem Alter werden wir oft schwerer und nehmen im Nackenbereich an Gewicht zu. Dies führt dazu, dass sich der Raum um die Kehle herum verengt.
Anatomische Anomalien – Einige von uns haben vergrößerte Mandeln, Nasenpolypen oder eine Nasenscheidewandverkrümmung, die Schnarchen verursachen können.
Übergewicht – Eine Gewichtszunahme kann zu einer Vergrößerung des Rachengewebes führen, was die Ursache für das lästige Schnarchen sein kann.
Übermäßiger Alkoholkonsum oder bestimmte Medikamente – Alkoholische Getränke entspannen oft die Zungen- und Rachenmuskulatur, wodurch die Wahrscheinlichkeit des Schnarchens steigt. Einige Medikamente können uns auch übermäßig schläfrig und entspannt machen.
Allergien, Staub und Tierhaare – Umweltfaktoren wie Allergene in der Luft, die von Staub, Schmutz oder Haustieren stammen, können den Rachen reizen.
Mangelnde Flüssigkeitszufuhr – Wenn wir dehydriert sind, können unser Mund und unsere Nasenwege zu trocken werden, was zu den lauten nächtlichen Störungen führt.
Infektion oder Krankheit – Schnarchen kann auf eine Infektion der Nebenhöhlen, des Rachens, der Lunge oder der Atemwege zurückzuführen sein.
Schlafmangel – Je müder wird sind, desto tiefer schlafen wir und desto wahrscheinlicher ist es, dass wir schnarchen.
Tipps, um dem Schnarchen entgegenzuwirken
Bevor du einen Termin mit deinem Arzt vereinbarst, kannst du versuchen, einige Veränderungen in deinem Zuhause und an deiner Lebensweise vorzunehmen, um zu sehen, ob sich die Situation verbessert.
- Vermeide große Mengen an Alkohol und bestimmte Medikamente
- Versuche abzunehmen, falls du an Übergewicht leidest
- Wechsle deine Kissen und Laken häufig, um Allergene und Reizstoffe zu reduzieren – und lass Haustiere in ihrem eigenen Bett schlafen
- Achte darauf, tagsüber viel Wasser zu trinken
- Versuche, regelmäßig mindestens sieben bis neun Stunden zu schlafen
- Ändere die Schlafpositionen: (versuche, auf der Seite zu schlafen, verwende ein Körperkissen oder stütze deinen Kopf mit Kissen ab)
- Wenn dein Partner gelegentlich schnarcht, kannst du Ohrstöpsel verwenden, um das störende Geräusch abzudämpfen
Wann ist ein Arztbesuch ratsam?
Zwar sind manche Schnarchgeräusche harmlos und lediglich lästig, sie können aber auch ein Anzeichen für etwas Ernsteres sein, etwa für eine Schlafstörung namens obstruktive Schlafapnoe (OSA). Diese Störung tritt auf, wenn du im Schlaf eine oder mehrere Atempausen oder flache Atemzüge hast. Diese Atemaussetzer können von einigen Sekunden bis zu Minuten dauern und bis zu 30 Mal in einer Stunde auftreten. Etwa die Hälfte der Menschen, die laut schnarchen, haben eine obstruktive Schlafapnoe. Die beiden häufigsten gesundheitlichen Auswirkungen des Schnarchens sind Tagesmüdigkeit und Herzerkrankungen. Die folgenden Symptome werden typischerweise mit OSA in Verbindung gebracht.
- Regelmäßige Tagesmüdigkeit
- Keuchen oder nächtliche Atemaussetzer
- Lautes Schnarchen, das den Partner aufweckt
- Halsschmerzen
- Hoher Blutdruck
- Schmerzen in der Brust am Abend
Wenn das Schnarchen von diesen Symptomen begleitet wird und du die oben genannten Maßnahmen und Änderungen deiner Lebensweise ausprobiert hast, ohne dass sich dein Schnarchverhalten geändert hat, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Es ist wichtig, eine ärztliche Meinung einzuholen, da andere Krankheitsbilder wie Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Fettleibigkeit, Diabetes und Herzrhythmusstörungen auf Schlafapnoe zurückzuführen sein können.3
Wenn dein Arzt bei dir eine OSA diagnostiziert, wird diese langfristig behandelt. Zum Beispiel durch den Einsatz eines CPAP-Geräts, das du während des Schlafs benutzt.
Um dein Risiko für eine Schlafapnoe abschätzen zu können, kannst du im ersten Schritt einen Online-Selbsttest machen.
Schlaf gut!