Melatonin und der Biorhythmus
Während du deinem Alltag nachgehst, spielt sich dein Biorhythmus ganz nebenbei ab und teilt deinem Gehirn mit, wann es Zeit ist, wach zu sein, und wann die Müdigkeit einsetzen sollte. Der Rhythmus ist bei jedem Menschen anders. Wenn du ein Nachtmensch bist, fühlst du dich vielleicht zu anderen Zeiten müde als ein Morgenmensch. Gründe für Müdigkeit sind von Mensch zu Mensch verschieden. Am häufigsten tritt der große Energieabfall jedoch in den frühen Morgenstunden auf, wenn wir in der Regel bereits schlafen, sowie gegen 13 und 15 Uhr, oft direkt nach dem Mittagessen. Das verdankst du deinem natürlichen Biorhythmus und der Melatoninausschüttung.1
Aber wie wirkt sich die Melatoninproduktion bei Erwachsenen tatsächlich auf unseren Biorhythmus und unseren Schlaf-Wach-Rhythmus aus? Lies weiter, um mehr zu erfahren.
Die Wichtigkeit deines Hypothalamus
Der Hypothalamus ist ein Teil des Gehirns, der für eine Vielzahl von Dingen verantwortlich ist. Er steuert viele körperliche Vorgänge und Kontrollmechanismen, einschließlich der Körpertemperatur, emotionaler Reaktionen, des Sexualverhaltens und der Freisetzung von acht wichtigen Hormonen durch die Hirnanhangdrüse. Eines dieser wichtigen Hormone ist Melatonin, auch bekannt als das Schlafhormon. Viele denken, dass die Einnahme von Melatonin das Wundermittel für besseren Schlaf ist oder dass die essenzielle Aminosäure Tryptophan sie schläfrig macht. Der Prozess, wie der Körper das Hormon freisetzt, ist jedoch fein abgestimmt und kann leicht durch Schlafmittel gestört werden, wodurch der natürliche Biorhythmus durcheinandergebracht wird.
Schlaf-Wach-Zyklus
Wenn du an Melatonin denkst, stell dir einfach die untergehende Sonne vor. Wenn wir im Laufe des Tages mehr Sonne ausgesetzt sind, sinkt die Melatoninausschüttung des Körpers. Und wenn es nachts dunkler wird, nimmt diese Ausschüttung wieder zu. Melatonin trägt dazu bei, den normalen Schlafzyklus des Körpers aufrechtzuerhalten. Die auch als Biorhythmus bezeichnete innere Uhr läuft bei uns allen 24 Stunden am Tag. Wir haben unseren Schlaf-Wach-Rhythmus diesem Prozess zu verdanken.
Unterbrechung des Kreislaufs
Manchmal macht es uns das Leben schwer, für einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus zu sorgen. Dinge wie Jetlag, Schichtarbeit und sogar schlechtes Sehen können den normalen Melatoninzyklus des Körpers stören. Alles, was dazu führt, dass wir tagsüber weniger oder nachts zu viel Licht bekommen, kann zu erheblichen Störungen des Biorhythmus führen. Wenn du abends zu Hause hellem Licht ausgesetzt bist, wird die Melatoninausschüttung verzögert, so dass du dich trotz der Tageszeit wacher fühlst. Es gibt eine Reihe von subtilen Nachtlichtern, Blaulichtfilter für den Bildschirm und Dimmer, die eingesetzt werden können, um diesem Problem entgegenzuwirken.
Einen gesunden Rhythmus einhalten
Es gibt einige Möglichkeiten, einen gleichmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus aufrechtzuerhalten und auch Hilfestellungen, wie du auf Reisen besser schlafen kannst, damit deine innere Uhr nicht zu sehr aus dem Takt gerät. Wenn du eine regelmäßige Aufwachzeit und Schlafenszeit einhältst, bist du immer zum richtigen Zeitpunkt wach. Durch diese Regelmäßigkeit lernt dein Körper, mehr Tiefschlaf zu bekommen, und du bleibst körperlich und geistig gesund. Späte Koffeinschübe und zu spät am Tag ausgeübte sportliche Betätigung können die Einhaltung einer festen Schlafenszeit erschweren, daher solltest du auch auf diese Lebensgewohnheiten achten. Vermeide Nickerchen und versuche, den ganzen Tag über etwas aktiv zu bleiben. Sorge tagsüber für eine angemessene Menge an natürlichem oder hellem Licht und vermeide abends grelles Licht. Dazu zählt auch das von elektronischen Geräten ausgestrahlte Blaulicht, das du durch das Tragen einer Blaulichtbrille abschirmen kannst.
Dein Biorhythmus und die Melatoninausschüttung sind ein sorgfältig ausbalancierter Prozess, der schnell aus dem Gleichgewicht geraten kann, ohne dass man weiß, wie oder warum. Wenn du dir der Auswirkungen von Nacht, Tag, hellem Licht und anderen Faktoren auf den Schlaf-Wach-Zyklus bewusst bist, kannst du Maßnahmen ergreifen, um deine innere Uhr auf Kurs zu halten, und das bedeutet besseren Schlaf für dich.
Schlaf gut!
1 Brown GM. Light, melatonin and the sleep-wake cycle. J Psychiatry Neurosci. 1994;19(5):345-353.