Es begegnet uns gerade immer häufiger – bei Online-Händlern, auf Social Media, in Baumärkten und auch in Coffee Shops: Die Rede ist von CBD. CBD wird als neues „Wunderöl“ gefeiert und sollte nicht mit ätherischen Ölen verwechselt werden. Es befindet sich in der Grauzone zwischen legal und illegal und soll in vielen Fällen hilfreich sein, z.B. bei Linderung von Schmerzen oder auch als Einschlafhilfe. Wir liefern dir einige Antworten und trennen die Fakten von Gerüchten.
Was ist CBD?
CBD ist die Abkürzung für Cannabidiol und eine der vielen Cannabinoid-Verbindungen, die natürlicherweise in der Cannabispflanze vorkommen. Ein weiterer sehr bekannter Bestandteil von Cannabis ist THC. Während THC psychoaktiv ist und Veränderungen im Verhalten, in der Wahrnehmung und in der Stimmung hervorrufen kann, hat CBD diese Art von bewusstseinsverändernden Wirkungen nicht, sondern bietet andere Effekte.
Wann tauchte CBD erstmals in der Öffentlichkeit auf?
Im Jahr 1996 wurde im amerikanischen Kalifornien die Proposition 215 verabschiedet, die die Verwendung von Marihuana für medizinische Zwecke legalisierte. In den darauffolgenden Jahren legalisierten sieben weitere US-Bundesstaaten die Verwendung. Dadurch konnten Forscher Untersuchungen darüber anstellen, wie hilfreich CBD bei der Behandlung verschiedener Krankheiten ist. Die mit der Marihuanapflanze verbundene Stigmatisierung führte jedoch zu Kontroversen und so war Forschung nur begrenzt möglich. In den frühen 2000er Jahren berichteten immer mehr Menschen über ihre Erfahrungen mit CBD. Viele beschrieben, wie es bei Angstzuständen, Depressionen, Schlaflosigkeit, Arthritis, Fibromyalgie und anderen Beschwerden half. Heute wächst das Interesse an den potenziellen Vorteilen, die CBD bieten kann, stetig und auch in Deutschland wird über die vollständige Legalisierung diskutiert.
Wie kann CBD zu einem besseren Schlaf beitragen?
Es gibt Hinweise darauf, dass CBD beruhigend wirkt, bei der Muskelentspannung hilft, akute Schmerzen lindert und entzündungshemmend ist – all dies kann zu einem besseren Schlaf beitragen. Dr. Roy Raymann, wissenschaftlicher Leiter unseres Partners SleepScore Labs, erklärt: „Obwohl der Mechanismus für den Schlaf nicht vollständig nachvollziehbar ist, kann man durchaus festhalten, dass CBD den Schlaf fördert, indem es Ängste und Schmerzen reduziert, zwei Symptome, die einen guten Schlaf verhindern können. Im Allgemeinen haben sich Techniken, die zur Beruhigung und Entspannung beitragen, als wirksam erwiesen, um den Schlaf zu verbessern.“
Kommt CBD noch bei anderen Anwendungsgebieten zum Einsatz?
Von Hautpflegeprodukten über Kaugummis bis hin zu Hundeleckerlis – CBD ist in einer Vielzahl von Produkten enthalten. Für die Verwendung sprechen in erster Linie die Linderung von Angstzuständen und Schmerzen, wobei wissenschaftliche Belege derzeit nur begrenzt vorhanden sind. Zu den häufigsten Einsatzgebieten gehören der Abbau von Stress und Angstzuständen, die Linderung von Menstruationsbeschwerden und die allgemeine Schmerzlinderung.
Ist CBD legal?
Aus Hanf gewonnenes CBD ist als Einzelsubstanz in Deutschland legal, da Cannabidiol kein Suchtstoff ist und somit nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Auch die WHO (World Health Organization) hat CBD als Einzelsubstanz als unbedenklich eingestuft.
Sind somit alle CBD-Produkte in Deutschland legal?
Auch wenn CBD als unbedenklich eingestuft wurde, sind nicht alle Produkte, die den Stoff enthalten, gleichsam legal. Dies liegt daran, dass in CBD-haltigen Produkten in der Regel nicht nur CBD als Einzelsubstanz vorliegt, sondern auch weitere Wirkstoffe der Hanfpflanze in den Produkten verarbeitet werden. Der Knackpunkt ist, dass zu Cannabis gehörende Pflanzen, und daraus hergestellte Produkte, dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen. Daraus resultiert, dass alle CBD-Produkte illegal wären, wenn es keine Ausnahmeregelungen gäbe, die jedoch existieren.
In Form von Salben oder Ölen ist CBD-Gras also in der Regel legal. Kompliziert wird es, wenn Händler es in Blütenform verkaufen. Im Betäubungsmittelgesetz ist festgeschrieben, dass Cannabis verboten ist. Ausgenommen sind zertifizierte Nutzhanf-Sorten der EU oder Cannabis, das einen THC-Gehalt von unter 0,2% enthält. Letzteres ist bei CBD-Cannabis in der Regel der Fall. Außerdem muss der Verkehr „ausschließlich gewerblichen oder wissenschaftlichen Zwecken“ dienen und man muss einen Rauschmissbrauch ausschließen können.
Gibt es allgemeine Richtlinien und Empfehlungen für einen sicheren Einsatz von CBD?
Wenn du dich dafür entscheidest, deinen Schlaf durch ein CBD-Produkt zur oralen Einnahme zu unterstützen, solltest du bedenken, dass es keine einheitliche Empfehlung zur Dosierung gibt. Es wird empfohlen, mit der niedrigsten Menge zu beginnen, um sich an das Produkt und seine Wirkung zu gewöhnen. CBD mag vielen sicher erscheinen, dennoch ist wichtig zu beachten, dass wenig über die Wechselwirkungen bei verschiedenen Gesundheitszuständen bekannt ist.
Beim Kauf von CBD-Produkten ist es daher ratsam, auf Qualitätssiegel oder Analysezertifikate von unabhängigen Stellen zu achten und auf der Website des Einzelhändlers nach Informationen zu suchen, falls keine Angaben auf dem Produkt zu finden sind. Vermeide den Kauf bei Unternehmen, die behaupten, dass das Produkt zur Heilung von Krankheiten beitragen kann. Du solltest immer einen Arzt oder Apotheker konsultieren, bevor du neue Medikamente oder Methoden, einschließlich CBD, ausprobierst, um deine Schlafprobleme zu lösen.
Wie ist der aktuelle Wissensstand zu CBD und Schlaf?
Es bedarf weiterer Forschung, um die potenziellen Vorteile und Nebenwirkungen von CBD vollständig zu verstehen. „Über die beste Dosierung von CBD ist man sich noch nicht ganz einig. Auch wenn es etwas skurril klingen mag, ist es möglich, dass eine Dosierung die Wachsamkeit erhöht und die Tagesmüdigkeit reduziert, während eine andere die oben beschriebenen beruhigenden und entspannenden Eigenschaften hat“, erklärt Dr. Raymann. „Und ein bestimmtes Verhältnis von CBD und THC könnte sich auf lange Sicht sogar als wirksamer erweisen, wir wissen es allerdings noch nicht. Die Forschung steckt hier noch in den Kinderschuhen.“ Es gibt auch immer noch keinen Konsens über die verschiedenen Anwendungen von CBD und darüber, was am wirksamsten ist. Weitere Untersuchungen werden benötigt, um herauszufinden, welchen Effekt CBD-Öl, Lotionen, Tropfen, der Konsum von E-Zigaretten und auch bestimmte Lebensmittel auf die Wirkung haben. Außerdem müssen die langfristigen Auswirkungen des CBD-Konsums bzw. der Beginn und das Ende der Einnahme noch untersucht werden.
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