Wirkt sich der Vollmond auf den Schlaf aus?
Sicherlich hast du auch schon von dem Mythos gehört, dass der Vollmond deinen Schlaf beeinflussen kann. Es ist nicht ungewöhnlich, dass er als Sündenbock für alle möglichen Verhaltensweisen, Auswirkungen und Geschehnisse herhalten muss. Dieser moderne Mythos wird in der Regel auf die Darstellung gruseliger Ereignisse bei Vollmond in Hollywood zurückgeführt, oder auf die Tatsache, dass wir Menschen dazu neigen, einen Vollmond zu sehen und einen Zusammenhang zwischen dem Himmelsereignis und ungewöhnlichen Zufälle zu interpretieren.
Was aber haben Schlafveränderungen mit dem Mond wirklich zu tun? In einer aktuellen Pillow Talk-Umfrage von Sleepscore Labs wurden Mitglieder nach ihrer Meinung zu diesem Thema gefragt: Ist es nur ein Mythos, dass der Mond den Schlaf beeinflusst? 60 % der Umfrageteilnehmer glauben daran, dass sich der Vollmond wirklich auf den Schlaf auswirkt. Experten unseres Partners SleepScore haben dieses Thema untersucht, um herauszufinden, ob es sich um eine Tatsache oder ein Gerücht handelt.
Wirkt er sich aus oder nicht?
Die Wahrheit ist, dass die Datenlage immer noch ein wenig undurchsichtig ist. Das Licht des Vollmonds kann zwar den Schlaf stören, aber es gibt immer noch keine eindeutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber, dass die Mondphase richtige Schlafprobleme verursacht.
Vizepräsident für Schlafwissenschaft von SleepScore, Dr. Roy Raymann, untersuchte die Glaubwürdigkeit von Studien zu diesem Thema. Eine oft zitierte Studie1, die 2013 von Dr. Cajochen, Leiter des Zentrums für Chronobiologie an der Universität Basel, veröffentlicht wurde, hat ergeben, dass die Mondphasen tatsächlich den Schlaf beeinflussen können, u. a. durch einen geringeren Tiefschlaf, eine kürzere Schlafdauer und eine längere Einschlafzeit. Die wissenschaftliche Veröffentlichung dieser Ergebnisse erregte großes Aufsehen in der Presse und bei anderen Forschern, denn es war der erste echte wissenschaftliche Beweis dafür, dass sich der Mondzyklus auf unseren Schlaf auswirken kann. Forscher haben versucht, die Ergebnisse durch eine erneute Analyse eigener Datensätze zu wiederholen, allerdings war bislang keiner von ihnen erfolgreich, was das Thema noch undurchsichtiger macht. Dr. Raymann schlussfolgert, dass man dem Mond allein nicht die Schuld an einem veränderten Schlafverhalten geben kann. „Kurzum, wir können nicht ausschließen, dass es so etwas wie Mondmüdigkeit gibt. Aber die harten Fakten sind derzeit nicht überzeugend. Wir brauchen Studien, die wirklich darauf ausgelegt sind, die Auswirkungen der Mondphasen auf den Schlaf zu entschlüsseln, und nicht nur eine weitere Neuanalyse bereits vorhandener Schlafdaten.“ Ganz gleich, ob du fest an die Kraft des Vollmonds glaubst oder der Meinung bist, dass es sich dabei nur um Folklore handelt – die tatsächliche Auswirkung des Vollmonds auf deinen Schlaf ist noch unklar.
Schlaf gut!