Wie wirkt sich Schlaf auf das Gedächtnis aus?

Dezember 10th, 2021

Mit zunehmendem Alter ist ein lückenhaftes Gedächtnis ganz normal: Manchmal weiß man bei bestimmten Themen nicht mehr so genau, was man eigentlich will. Das gehört einfach zum Älterwerden dazu. Wenn du jedoch feststellst, dass sich die Art und Weise, wie du Informationen und Erinnerungen verarbeitest, verändert hat und dein tägliches Leben dadurch beeinträchtigt wird, liegt möglicherweise etwas anderes vor. Zum Beispiel wäre es möglich, dass du einfach nicht genug Schlaf bekommst und sich das auf dein Gedächtnis auswirkt. In diesem Artikel werden wir den Zusammenhang zwischen Schlaf und Gedächtnis analysieren und einige gängige Szenarien untersuchen, die den Zusammenhang zwischen Veränderungen im Gedächtnis und einer veränderten Schlafqualität aufzeigen.

Schlaf und dein Gedächtnis

Der Zusammenhang zwischen Tiefschlaf und Gedächtnis ist seit mehr als einem Jahrhundert bekannt, und man ist sich einig, dass die Qualität und Quantität des Schlafs das Gedächtnis beeinflusst, unabhängig davon, wie alt man ist. Der genaue Zusammenhang zwischen Tiefschlaf (auch bekannt als Slow-Wave-Schlaf) und Gedächtnis wird noch untersucht. Trotz der Unbekannten sind sich die Wissenschaftler darin einig, dass Schlaf die Fähigkeit des Gehirns, sich an Informationen zu erinnern und somit zu lernen, verbessert. Dagegen kann Schlafmangel deine Fähigkeit beeinträchtigen, Erinnerungen zu speichern und Neues zu lernen. Der Schlaf – und insbesondere die verschiedenen Schlafphasen – ermöglichen es dem Gehirn offenbar, neu erworbene Informationen im Gedächtnis zu verarbeiten. Während dieses Prozesses werden die im Laufe eines Tages erworbenen Erinnerungen „konsolidiert“ oder zu langfristigen, stabilen Erinnerungen kristallisiert.

Das motorische Gedächtnis

Wenn du dich jemals gefragt hast, warum Schlaf so wichtig ist, lautet eine gute Antwort: „Motorische Erinnerungen“. Das motorische Gedächtnis, auch prozedurales Gedächtnis genannt, beschreibt die Fähigkeit, körperliche Fähigkeiten zu erlernen, z. B. Fahrradfahren, einen Baseball zu werfen, ein Videospiel zu meistern oder ein Instrument zu spielen. Ein gutes motorisches Gedächtnis kann Menschen helfen, die für eine Sportart trainieren oder neue Musikstücke auf dem Klavier erlernen. Wenn du die richtige Menge Schlaf bekommst, wird dein Gedächtnis für Fähigkeiten geschärft. Das motorische Gedächtnis kann sogar von einem Mittagsschlaf profitieren, der meist nur ein Leichtschlaf ist.

Erinnerung

Schlaf verbessert auch dein Erinnerungsvermögen. Das deklarative Gedächtnis bezieht sich auf die Fähigkeit, Fakten zu speichern und abzurufen, z. B. all die Daten, Orte und Ereignisse, die du im Geschichtsunterricht auswendig lernen musstest. Die Forschung zeigt, dass die Erinnerung an kürzlich gelernte Fakten gestärkt wird, wenn man zwischen dem Lernen und der Prüfung schläft. Während des Tiefschlafs (Slow-Wave-Schlaf) scheint das deklarative Gedächtnis einen besonderen Schub zu erhalten. Für eine*n Student*in ist es also wahrscheinlich nicht die beste Strategie, die Nacht durchzumachen. Deine Fähigkeit, dich an Fakten zu erinnern, wird besser, wenn du vor einer Prüfung gut schläfst. Es gibt einen unbestreitbaren Zusammenhang zwischen ausreichender Erholung und optimaler Gedächtnisleistung. Versuche, jede Nacht 7 bis 8 Stunden zu schlafen, um die Tiefschlafphase zu verlängern und dein Gedächtnis auf Vordermann zu bringen.

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